Filmabend im "Berli" in Hürth-Berrenrath

   


Film:

Termin: 

Ort:
Satte Farben vor Schwarz

11. Oktober 2011 um 20:00 Uhr

50354 Hürth-Berrenrath, Wendelinusstraße 45-49, Berli-Theater
  
Inhalt:

Anita und Fred sind seit 50 Jahren ein Paar. Als Fred sich eines morgens ins Büro verabschiedet und Anita ihn kurz darauf auf der Straße sieht und in ein leeres Appartement folgt, denkt sie sofort an eine Geliebte und stellt ihn zur Rede. Aber Fred will nur einen Ort für sich, um sich mit dem nahen Tod auseinanderzusetzen, er leidet an Prostatakrebs und lehnt eine Operation ab. Reiner Egoismus, findet Anita. Nach einem Streit raufen sie sich wieder zusammen, und entscheiden sich für ein selbst bestimmtes und gemeinsames Ende.

Deutschland / Schweiz 2010
85 Min.

  Vorschautrailer  
Kritik:    

Bewegende Geschichte einer kompromisslosen Liebe über den Tod hinaus - hochkarätig besetzt mit Senta Berger und Bruno Ganz.

Liebe und Sex für Menschen älteren Semesters - schon lange kein Tabu mehr, schließlich will das Publikum im fortgeschrittenen Alter Erwachsenenfilme sehen. Nach Andreas Dresens subtiler "Wolke 9", Leander Haußmanns Komödie "Dinosaurier - gegen uns seht ihr alt aus!" oder Christoph Schaubs Tragikomödie"Giulias Verschwinden" verknüpft Sophie Heldman in ihrem Regiedebüt Liebe, Leben und Tod, ließ sich dabei durch wahre Begebenheiten inspirieren.

Ihre Protagonisten Anita und Fred sind seit 50 Jahren ein Paar und über die Dezennien hinweg durch dick und dünn gegangen, tragen immer noch Kämpfe aus, lassen die Gefühle füreinander nicht einschlafen, sondern genießen die emotionale Spannung. Als sich der Hausherr eines morgens ins Büro verabschiedet und Anita ihn kurz darauf auf der Straße sieht und in ein leeres Appartement folgt, denkt sie sofort an eine Geliebte und stellt ihn zur Rede. Aber Fred will nur einen Ort für sich, um sich mit dem nahen Tod auseinanderzusetzen, er leidet an Prostatakrebs und lehnt eine Operation ab, reiner Egoismus für die entsetzte Gattin, die sich ausgeschlossen fühlt. Das Paar um die 70 gerät in eine Krise und rauft sich wieder zusammen, entscheidet sich für ein selbst bestimmtes und gemeinsames Ende.

Heldmans sensible Betrachtung zweier Menschen, die einander achten und lieben, lebt vor allem von seinen beiden hochkarätigen Hauptdarstellern. Senta Berger spielt die manchmal sehr irrational handelnde Mutter und Großmutter mit bewundernswertem Mut zur Dickköpfigkeit, Bruno Ganz verkörpert den einstigen Unternehmer mit Grandezza und leichter Ironie, beide verspüren Lust am Leben, aber keine Angst vor dem Tod. Trotz leichter Drehbuchschwächen bei Anitas Reaktionen - so zieht sie völlig abrupt aus dem gemeinsamen Domizil in eine Seniorenresidenz - fügen sich die einzelnen Facetten doch zu einem kraftvollen Ganzen. Es geht um die letzte Freiheit in einer normierten Welt, nämlich das Sterben selbst zu gestalten, um die Frage, was bleibt, was ist ein würdevolles Ende - all das eingebettet in die Geschichte einer großen Liebe und in eine Familie, die zusammen hält. Nicht lange Dialoge dominieren in diesem Drama mit Kammerspiel-Charakter, sondern eine Atmosphäre, die den Figuren Raum für die Entwicklung in einer diffizilen Situation und dem Zuschauer Luft zum Atmen und Nachdenken lässt. Das zärtliche Plädoyer für gegenseitige Zuneigung und Zuspruch mit seinem leisen Abschied ist auch ein Aufruf zum "carpe diem". Denn nicht der Tod ist das Ende, sondern ein Leben ohne Liebe. Es sind die "satten Farben vor Schwarz", die zählen.

Quelle: KINO.de



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Ausführliche Infos zum Film
Besetzung:
Anita  Senta Berger
Fred  Bruno Ganz
Patrick  Barnaby Metschurat
Karoline  Carina Wiese
Yvonne  Leonie Benesch
Frau Kramer  Sylvana Krappatsch
Mathis  Thomas Limpinsel
Frau Koch  Traute Hoess
Margot Mulder  Ruth Glöss
Taxifahrer  Carlo Ljubek
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 Stab:
Regie  Sophie Heldman
Drehbuch  Sophie Heldman, Felix zu Knyphausen
Kamera  Christine A. Maier
Schnitt  Isabel Meier
Musik  Balz Bachmann
Produktionsdesign  Martina Brünner
Kostüme  Manfred Schneider
Ton  Willi Frank
Maske  Monika Münnich, Barbara Spenner
Produzenten  Titus Kreyenberg
Koproduzenten  Karin Koch
Redaktion  Andrea Hanke, Anke Krause, Georg Steinert, Lilian Räber
Produktionsleitung  Peter Kreutz
Casting  Simone Bär
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