

Christian Hartmanns musikalische Rundreise
Benefizkonzert zu Gunsten des Hospizvereins und mit freundlicher Unterstützung der Musikschule Auftakt in Alt-Hürth.
Lass dich berühren! Christian Hartmann und sein Akkordeon führten durch die Natur, Schicksale von Menschen wie auch durch zahlreiche Stationen seines künstlerischen Schaffens und Lebenswegs. Rosemarie Breuer vom Hospizverein Hürth leitete zu Anfang mit sehr persönlichen Gedanken und einem Lied ein. Später dann auch noch dabei Ralf Nonn mit seiner Gitarre und Stephanie Hartmann, die Tochter, mit Gesang und Blockflöte.
An die Küsten Irlands ging Christian Hartmanns Reise. Sein Folk-Repertoire breitete er so kraft- wie gefühlvoll in englisch und deutsch aus, auch mit Übersetzungen und persönlichen Erläuterungen dazu. Auch ließ er die Konzertbesucher an Erinnerungen seiner Reisen dorthin teilhaben, wie er zahlreiche der Folksongs dort entdeckte, und davon inspiriert selbst Songs dieses Genres für sein Akkordeon komponierte/arrangierte und sie mit Texten aus seinem persönlichen Lebensweg versah. Seine Reisen führten ihn noch jüngst bis hoch in den Norden Schottlands.
Einmal, mehr zufällig von wenigen Worten zu Zielen und Wegen auf einer Postkarte fasziniert, entstand daraus das Lied „End of the Road“, mit seinen eigenen Gedanken zu Zielen und Wegen im Leben. Dazu passt auch seine Vorliebe für die Musik von Sting, Popstar wie auch Kämpfer für Menschenrechte und Umweltschutz, in seinen Liedern.
Zeitlos und hochaktuell: Sein Lied über das Flüchtlingsboot aus Holz. Kardinal Woelki hatte es 2016 von Malta nach Köln geholt, im Dom aufgestellt, als Kanzel und Mahnmal. Fast 100 Menschen hatten in diesem simplen und völlig überfüllten Boot die Flucht über das offene Meer unter Einsatz ihres Lebens gewagt . . . mit nichts mehr als sie am Leib trugen . . . fast hundert Menschen waren an diesem Spätnachmittag auch in die Musikschule Auftakt gekommen, waren dort im Saal der Musikschule gedrängt und hörten dieses ganz besondere Konzert.
Alle Dinge in unserem Leben sind der andauernden Veränderung unterworfen, nichts bleibt auf ewig bestehen wie es war: So die Botschaft von Hannes Waders Lied „Heute hier, morgen dort“. Und dessen Antikriegslied über den Soldaten, der 1916 im Weltkrieg getötet wurde, erinnert Christian Hartmann an seine eigene Familie - einen Onkel, der noch jung im 2.Weltkrieg bei Katovice fiel, ganz in der Nähe von Auschwitz. Erst im März dieses Jahres besuchte er das Soldatengrab seines Onkels, wie auch das Vernichtungslager Auschwitz. Das Lied „Die Gedanken sind frei“ sangen schon die Freiheitskämpfer, die im Vormärz 1830 gegen die Obrigkeit und Unterdrückung stritten, und deren Revolution 1848 noch scheiterte. Am Sonntagnachmittag stimmten die Konzertbesucher lebhaft und mit Hingabe dazu ein.
Christian Hartmanns Bilanz „Fühle dich frei“ wurde mit viel Beifall unterstrichen. Seine „Reise“ endete schließlich hautnah und heimatverbunden mit Willi Ostermanns „Och wat wor dat fröher schön“ und „Minsche wie mir“ wozu die zusammengefundene Konzertgemeinde begeistert einstimmte. Ein Konzert, mit leisen und lauten Tönen, mit viel Gefühl und Engagement . . . und im Grundtenor optimistisch und lebensfroh . . . sehr authentisch und rundum eine gelungene Veranstaltung.
Der Hospizverein Hürth dankt den Besuchern aufrichtig für ihr Kommen und die vielen Spenden, groß, klein, freigebig, herzlich . . . Erst dadurch wird die Arbeit und das Angebot des Hospizvereins möglich, und diese mit dem Engagement der zahlreichen Ehrenamtlichen aufrecht zu erhalten. Daher ein besonderes Dankeschön an die beteiligten Ehrenamtlichen sowie alle Unterstützer, die das Konzert erst ermöglicht haben, und für die an dieser Stelle Herr Schumacher von der Musikschule Auftakt stellvertretend genannt sei.